Das Aufhängen eines Adventskalenders gehört zu den geläufigsten Vorweihnachtsbräuchen vor allem im deutschsprachigen Raum. Vorläufer dieses Brauchs sind bereits vor der Mitte des 19. Jahrhunderts nachweisbar. Doch erst mit dem Druck kommerzieller Adventskalender im 20. Jahrhundert bekommt die Sitte ihre heutige Verbreitung. Unsere Ausstellung mit Kalendern der Sammlung Wagner gibt einen kleinen Eindruck in die Vielfalt der Produkte, die bis heute zwischen Kommerz, religiöser Erziehung und Spaßkultur pendeln.
Die zweite Adventskalender-Ausstellung aus der Sammlung Wagner nimmt sich sächsischer Orte an. Marktplätze, markante Gebäude und Stadtsilhouetten finden sich auf den zum Teil sehr aufwändig gestalteten Stücken. Sie sind nicht nur Ausdruck einer gelungenen Marketingmaßnahme, sondern verkörpern auch die Heimatverbundenheit der Hersteller. Denn oft sind es nicht die Kommunen oder Kunstverlage, die Adventskalender mit Ortsansichten in Auftrag geben, sondern ansässige Firmen oder auch Vereine, die ihre Gründungs- und Erfolgsgeschichte mit dem Ort in Verbindung bringen.
Die Sammlung Wagner, Würzburg
Es fing an im Jahr 1946, als die Kollegen für einen Adventskalender im Büro zusammenlegten: Barbara Wagner wollte das gute Stück nach Weihnachten nicht wegwerfen. Schnell wuchs die Sammlung. Gesammelt wird dabei nicht nach wissenschaftlichen Kriterien sondern aus „Freude an Weihnachtssachen“. Mittlerweile beteiligt sich Tochter Gabriele, seit 1993 in Dresden beim Landesamt für Archäologie beschäftigt, und ihre alljährlichen Aufrufe zur Abgabe der heimischen Adventskalender gehören zum Jahresanfang dazu wie die gestrichenen Überstunden in der Arbeitszeitabrechnung. Der Sammlungsbestand umfasst mittlerweile mehr als 2000 Kalender.
Der Zugang zum Foyer und den Foyerausstellungen ist kostenfrei.