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Die Bergbau-Ausstellung "Silberglanz & Kumpeltod"

Unsere gesamte Zivilisation fußt auf Bergbau. Seit Jahrtausenden verwenden wir Erze aus dem Erdreich für alle Bereiche des Lebens, ob zur Herstellung von Schmuck, Waffen oder Mikrochips. Von Beginn an förderte das Montanwesen den Austausch zwischen uns Menschen. So überwanden Waren, Spezialisten und Wissen bereits vor 4000 Jahren große Entfernungen.
Damals wie heute definieren sich ganze Regionen wie das nahe Erzgebirge über ihre Bergbaugeschichte. Glück auf!, Schlägel und Eisen sowie die berühmte Holzschnitzkunst wurzeln in dieser Tradition.

Silberglanz & Kumpeltod beleuchtet den Erzbergbau sowohl von seiner glänzenden als auch von seiner dunklen Seite. Objekte von der Bronzezeit bis ins 21. Jahrhundert fördern das zu Tage, was unter Tage vor sich ging.

Die Ausstellung gliedert sich in eine Einführung, vier Themenbereiche und einen Ausblick in die Zukunft des Bergbaus.

Übersichtsplan der Ausstellung Silberglanz und Kumpeltod. Die 6 farbigen, sehr unterschiedlichen Formen sind mit den Bereichsthemen gekennzeichnet.

© Hannah Bölke

 

Einführung_ Glitzer, Glanz und Gloria

Was trieb uns Menschen vor Jahrtausenden in den Berg? Zunächst war es der Wunsch nach ungewöhnlichen, glitzernden Rohstoffen. Später erkannte man den praktischen Nutzen von Metallen für Werkzeug, Waffen und als Zahlungsmittel. Doch auch weiterhin faszinierten Gold, Silber, Kupfer, Zinn und Kristalle aufgrund ihrer Schönheit. Und so entstanden zu jeder Zeit auch Objekte, deren Sinn und Zweck allein darin bestand, dem Auge zu schmeicheln und den eigenen Reichtum zur Schau zu stellen.

Eingang zur Sonderausstellung. Auf einer Wand steht der Ausstellungstitel. Weiter hnten sind 2 Vitrinen zu sehen.

© Laura Frenzel

2 Personen stehen vor einer Wand mit Vitrinen. Darin sind große Minerale und Erze.

© VERDANDI

Ein großer Mineralbrocken, der mehrere Kristallschichten aufweist: braungebändert, weiß und lila. Es handelt sich um einen Achat.

© Laura Frenzel

Mehrere bunte Mineralstufen liegen auf einer hellen Unterlage.

© Laura Frenzel

Großes Stück Silbererz mit blank polierter Seite, die eine Gravur ziert. Unter einer verschnörkelten Inschrift ist der Querschnitt eines Bergwerks mit darüber gebautem Göpel graviert.

© Grünes Gewölbe, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Ein älterer Herr fotografiert in der Ausstellung ein Objekt in einer Vitrine. Das Objekt ist ein aus Silber geformter Bergmann mit ausgestrecktem Arm. Dass es sich um eine Kanne handelt, ist nicht zu erkennen.

© Natalie Bleyl

 

1_ Pionier- und Erfindergeist

Wer etwas haben möchte, wird erfinderisch. Der Bergbau brachte zahlreiche neue Technologien und Apparate hervor. Auch die Kenntnis von Gesteinen, Mineralien, physikalischen und chemischen Phänomenen nahm hier seinen wissenschaftlichen Ursprung. Durch Handel und Vernetzung gelangten Innovationen und Spezialwissen in alle Gegenden der Welt.

Blick in den Ausstellungsbereich "Wissen und Innovation". Er ist blau-weiß gestrichen. Im Vordergrund mehrere Objekte aus Holz: ein Teil eines Göpels, eine Schubkarre und eine Leiter.

© VERDANDI

Wünschelrute, bestehend aus einer Astgabel und einem Querstück.

© Museum für Sächsische Volkskunst, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Objekt bestehend aus einem großen, runden Stein, der mit einem Bast umwickelt ist. 2 Stöcke sind daran befestigt, die einen Handgriff bilden. Hiermit hat man im südamerikanischen Bergbau den Felsen bearbeitet.

© Laura Frenzel

Kienspan in einer Halterung. Er wurde als Lichtquelle im Bergbau genutzt.

© Museum Kitzbühel | Sammlung Alfons Walde

Rundes, flaches Goldobjekt mit feiner konzentrisch angeordneter Verzierung.

© Laura Frenzel

Blick in den Ausstellungsbereich "Wissen und Innovation". Mehere Vitrinen bergen technisches Gerät des mittelalterlichen Bergbaus.

© Jens Beutmann

 

2_ Lizenz zum Gelddrucken

Wer mit Finderglück gesegnet war, konnte unermesslich reich werden. Im Mittelalter hieß die Gleichung: Besitz von Bergwerken + Recht auf Münzprägung = Reichtum und Macht. Die Markgrafen von Meißen gehörten dadurch zu den mächtigsten Herrschern Europas. Macht durch Bergbau bekommt im 20. Jahrhundert dann eine völlig neue Dimension: Der Abbau von Uran im Erzgebirge machte aus der Sowjetunion eine Atommacht.

In der Ausstellung: Bunt bemalte Holzstatue der Heiligen Barbara mit Krone und einem Stadtturm in der Hand

© Laura Frenzel

Blick in den Ausstellungsbereich "Macht und Reichtum". Der Raum ist polygon und hat dunkelrot getrichene Wände. Mehrere Vitrinen stehen im Raum oder sind in den Wänden eingelassen.

© Jens Beutmann

2 junge Frauen und ein älterer Herr beugen sich zu einem Stadtmodell herunter. Der Herr leuchtet mit einer Taschenlampe in einem Häuschen.

© Laura Frenzel

Kleine Holzfigürchen bilden eine Bergparade.

© Laura Frenzel

Der älteste bekannte Schwibbogen. Er besteht aus Metall und zeigt die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies.

© Laura Frenzel

Eine junge Frau streichelt eine Ziegenskulptur aus Bronze.

© Laura Frenzel

Weißer Berghelm mit der Aufschrift: "Genosse Erich Honecker, Generalsekretär des ZK der SED und Vorsitzender des Staatsrates der DDR

© Laura Frenzel

Halbe Walnussschale mit einem Miniaturbergwerk darin.

© Laura Frenzel

 

3_ Ausbeute durch Ausbeutung

Der Ertrag aus dem Bergbau – die Ausbeute – geht zulasten anderer Ressourcen: Mensch, Tier und Natur. Einstürzende Stollen sowie kurz- und langfristige Krankheiten führten oft zum frühen Tod. Bergleute traten in Berg- und Hüttenknappschaften ein, um sich und ihre Familie für den Ernstfall mehr schlecht als recht abzusichern. Die Natur hingegen hatte keinen doppelten Boden. Ihre Zerstörung durch den Bergbau erkannte man bereits im Mittelalter.

Blick in den Ausstellungsbereich "Ausbeutung". Im Vordergrund eine Vitrine mit der Skulptur eines abgemagerten Pferdes.

© VERDANDI

In einer Vitrine die Skulptur eines weißen, abgemagerten Pferdes.

© Laura Frenzel

Kleiner Vogelkäfig aus Holz. Darin ein präparierter gelber Kanarienvogel.

© Deutsches Bergbau-Museum Bochum

An einer Wand in der Ausstellung hängt ein Schild aus Holzbrettern.  "Klopfzeichen bei Verschüttung" ist die Überschrift und darunter was die Klopfzeichen bedeuten.

© Laura Frenzel

Eine junge Frau steht vor einer hohen Vitrine und betrachtet die schwarzen Ganzkörper-Schutzanzüge darin.

© Annelie Blasko

Blick in den Ausstellungsbereich "Ausbeutung". Die Wände sind dunkelbraun gestrichen. Bilder hängen an der Wand. Im Vordergrund eine hohe Vitrine mit schwarzen Schutzanzügen.

© VERDANDI

 

4_ Steigerlied, Arschleder, Schlägel und Eisen

Eine Fahrt durch Städte und Dörfer des Erzgebirges offenbart die immense Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrer Bergbaugeschichte. Auch wenn hier heute kaum noch jemand unter Tage arbeitet: Mythen, Witze, Sprache, Tracht, Symbole und Kunsthandwerk aus der bergmännischen Welt sind allgegenwärtig.

Blick in den Ausstellungsbereich "Die Eingeweihten". Die Wände sind Olivgrün gestrichen. Eine großgezogenes Schwarzweiß-Foto an der Wand zeigt einen Stollengang.

© VERDANDI

Blick in den Ausstellungsbereich "Die Eingeweihten". Die Wände sind olivgrün gestrichen. Vitrinen stehen im Raum. In einer steht eine große Weihnachtspyramide aus Holz.

© Jens Beutmann

Mutter und Sohn stehen vor einer hohen Vitrine mit einer sehr großen Weihnachtspyramide aus Holz darin.

© Natalie Bleyl

Blick auf eine olivgrüne Wand  mit 3 Fotos. Darüber steht schräg "Frauen im Bergbau"

© Laura Frenzel

Wandvitrine mit einem großen Stück schwarzer Steinkohle. Darüber ein Foto mit Bundespräsident Steinmeier, der das Stück Steinkohle hält.

© Jens Beutmann

 

Ausblick_ KI aus dem Erzgebirge?

Ohne Rohstoffe kein Fortschritt. Aktuell rückt das Erzgebirge wieder in den Fokus, denn neue Technologien und Digitalität benötigen Zinn, Silber und Lithium. Doch wollen wir wirklich ein „Viertes Berggeschrey“? Gibt es neue Ansätze, um die Ausbeutung von Mensch und Natur zu minimieren oder gar zu vermeiden?

Blick in den Ausstellungsbereich, der einen Ausblick auf den Bergbau der Zukunft behandelt. An weißen Wänden sind Grafiken und Schattenrisse von Köpfen aufgebracht.

© Annelie Blasko